Die Situation zum Coronavirus stellt uns Bauunternehmer vorgrosse Herausforderungen. Denen stellen wir uns, weil wir unfassbar tolleMitarbeiter haben, welche die verordneten Massnahmen konsequent umsetzen undaufeinander achten. Den Beweis dafür haben wir erbracht. Das zeigen die Kontrollenauf den Baustellen.
Dass aber unlängst Unterwalliser Nationalräte die sofortigeSchliessung der Baustellen verlangten, ist ein unglaublicher undunverzeihlicher Affront. Die Nationalräte Jean-Luc Addor (SVP), Mathias Reynard(SP), Christophe Clivat (Grüne) und Sidney Kamerzin (CVP) verlangen in einemSchreiben vom Staatsrat die sofortige Schliessung der Baustellen. «Der Kantonmuss sie zum Schutz der Arbeiter umgehend schliessen!» Dass linke und grünePolitiker sowas fordern, erstaunt wenige. Dass aber ein SVP-Politiker und vorallem auch «unser» CVP-Politiker solchen «Stuss» unterzeichnen, zeugt von wenigWeit- und Durchblick. Und dass der SVP-Exponent Addor noch vor wenigen Tagen plötzlichgrossmundig auf Canal9 die Öffnung aller KMUs verlangt, und sagt «wir sind dieWirtschaft» ist unfassbar. Zunächst verlangte er die Schliessung allerBaustellen; kurze Zeit später die totale Öffnung aller KMus. Das nennt manSVP-Populismus in Reinkultur.
Man darf jetzt auch nicht meinen, dass kaum der Virus ein wenigunter Kontrolle scheint, die Krise überstanden ist. Die Bauwirtschaft wird nochganz lange davon betroffen sein. Zeitlich verzögert. Denn die heutigen Aufträgesind alles Aufträge vor Corona. Zu unsicher zeigen sich heute die Akteure inWirtschaft, vor allem auch im Tourismus. Hier muss der Staat proaktiv undkurzfristig Infrastrukturaufträge vergeben und vor allem das kantonaleBaubewilligungsverfahren massiv vereinfachen und zeitlich stark beschleunigen. Nichtselten wartet man heute acht oder auch mehr Monate auf die Erteilung einerBaubewilligung. Wer noch investieren will und kann, soll nicht mit unglaublichlahmen, zähen und immer wieder neuen Hürden bestraft werden.