EineLiebeserklärung an die Frauen dieser Welt
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Frauen sind süss – zumindest viele. Und eine Randgruppedazu. Wenngleich sie ja in der Schweiz bereits heute die Mehrheit derBevölkerung ausmachen. In der Werbung zeigt man uns wie unsüss sie sind. Siehaben seltsame Öffnungen, laufen ständig aus, riechen unangenehm, bluten,tropfen und brauchen Binden jeglicher Grösse. Sie haben fieseHormonschwankungen, hässliche Cellulite, brauchen Anti-Ageing-Salben bereits ab30, müssen immer schlank, adrett gekleidet, top gestylt und gepflegt sein. Undbegehrenswert sollen sie auch noch sein. So sind die Frauen. Sie wissen allesüber die optimale Hautpflege, künstliche Nägel, Haar-Extensions, Abnehmtippsmit kleinen Pillen, die das gegessene Fett unverdaut ausscheiden oder über diekorrekte Verhütung. Pille, Spirale, Diaphragma oder was auch immer – allesFrauensache. Kondome kann Mann vergessen. Und natürlich erlebt Frau dieLebenserfüllung erst, wenn sie Mutter wird. Und damit zur fertigen Frau. Undwenn die Geburt schon das Schönste sein soll, soll es doch noch gehörig wehtun;zumal Frau sich heute die Lust-Klitoris nicht mehr beschneiden lässt. Dieeinzige Erfüllung ist letztlich das echte Familien- und Mutterglück, dem dieeigene Karriere halt so ziemlich voll doof im Wege steht. Denn wofür hält sichFrau, wenn sie selbst entscheidet kein Kind haben zu wollen? Was will siestattdessen tun? Zweifelsohne muss es etwas Ausserordentliches, Grossartiges.Einzigartiges sein. So ist das Leben einer Frau. Nie Selbstzweck, sonderneigentliches Hilfsmittel für andere. So könnte der haargefärbte Lebensabschnittauch eine Art Befreiung sein. Plötzlich unabhängig, denn der Zweck istausgezogen oder zumindest unbekannt verzogen. Also das Leben mal kurz von Neuembeginnen, dieses mal ganz bei und für sich selbst. Und dann geht‘s mit demKlimakterium erst richtig los: Hitzewallungen, hochroter Kopf, plötzlichesSchwitzen, Trockenheit an anderen Stellen, Schlafstörungen und vor allemüberaus sensible Gereiztheit, Dünnhäutigkeit, Unverständnis und unerwarteterStimmungswechsel. Und Schuld daran haben eh immer nur wir Männer. Die nichtzuhören, nicht reden; einfach nur so unüberlegt auf dem Sofa mit einem Bier inder Hand dahinvegetieren.
Unterbricht eine Frau einen Mann in seinem natürlichenRedefluss, verhält sie sich unangemessen. Erklärt sie ihre Meinung vehement,ist sie eine doofe dominante Kuh. Ist sie humorvoll, ist sie einem suspekt undder Mann ist sehr kritisch. Hält sie die Klappe und spielt lasziv mit denLippen, ist sie ein lächerliches Dümmchen. Frauen dürfen ja grundsätzlich allessagen, jedoch nett sollen sie es sagen. Nicht taff, klar, deutlich, dominant –nein: einfach nur nett. Und hübsch dabei aussehen sollten sie auch noch. Ichgebs zu: Ein stark antiquiertes und selten dämliches Rollenverständnis.
Der kanadische Psycholog Jordan Peterson erlangte jedoch voretwas mehr als einem Jahr damit Ruhm und Geld. Er geht in seiner These davonaus, dass die Männerherrschaft eine Art Naturrecht ist, denn «wenn Männer nichtkompetenter wären als Frauen, hätte es das Patriarchat nie gegeben.» Doch ein solchesRollenbild wird nicht nur von den Petersons dieser Welt gemacht; Frauen sinddaran gleich genauso schuldig. Solange Frauen sich mit Frauen vergleichen, wirddieses Bild nie ganz verschwinden. Welche Männer machen das denn? Und schonfrüh lernen Mädchen: es gibt immer nur ein cooles Mädchen, ein superhübschesMädchen, ein intelligentes Mädchen oder ein lustiges Mädchen.
Frauen können viel mehr. Sind viel mehr. Denn Frauen habenja auch uns Männer zu dem gemacht, was wir heute sind. Manch Mann ist ohne Fraugar nicht überlebensfähig. Das beginnt ja mit dem Stillen an Muttis Brust, demRücken freihalten während der Karriere und endet mit der aufopfernden Pflege amLebensende. Frauen sind doch wunderbar. Frauen sind grossartig. Sehrempathisch, meist überlegt handelnd, oft mit einem sozialen Farbtupfer,gerecht, ehrlich. Und die erste und meist allerbeste Frau im Leben eines Mannesist sowieso immer Mutti. In diesem Sinne: Alles Gute zum heutigen Geburtstag,liebe Mama. Hä di fescht gäru.